Die psychischen Elemente der bildender Kunst sind nicht wie die physikalischen: Kohle, Pastelle oder Marmor – die Materialien aus der Natur. Sie sind in erster Linie die Werke des Geistes. Mit Hilfe der psychischen (geistigen) Elemente wird ein Kunstwerk kreiert, erzeugt und fertig gestellt. Die Materialien sind dagegen das Mittel für die Realisierung der geistigen Elementen, zur Vollendung Ideen des Vorhabens u.s.w. Ohne diesem Geist wäre die z.B. die Kohle nur die Materie. Aber genauso könnten wir ohne diesen Materialien keiner der Ideen einen bildlichen Ausdruck verleihen.
Die zwei grundlegenden physikalischen Elemente der bildender Kunst sind Linie und Farbe, der Bildhauerei und Architektur jedoch die Form. Dazu kommen noch die anderen wie Fläche, Kontrast zwischen Licht und Schatten, Volumen, sowie die visuellen Regulatoren des Werkes: Symmetrie, Proportion und Rhythmus. Mit Hilfe von jedem dieser Mittel bilden wir das Erlebte und mit ihrer Hilfe bilden wir in unserem Bewusstsein das, was wir das Weltbild nennen.
Das Gesehene ist das eigentliche Erlebnis des Kunstwerks, dass durch Elemente der Linien, Farben und Formen in unserem Innerem zum Leben erweckt wird. Sehen bedeutet also: Die aufgenommene visuelle Informationen in unserer Psyche mit Hilfe der genannten Elemente in eine bildliche Vorstellung umzuwandeln.
Dank dem Charakter der Linie, können wir die verschiedenen Objekte voneinander unterscheiden. Anhand einer geraden Linie erkennen wir eine ruhige, und an einer welligen, die unruhige Wasseroberfläche. In einer geraden Bewegungslinie erkennen wir den Charakter eines Storches und in einer geschlängelten, den der Amsel. In der Form unterscheiden wir ein Tier von anderem, und wegen dem Farbunterschied eine Pflanze von einer anderen. Um diese Unterscheidung, die für die Erkennung verschiedener Objekte, Wesen und Naturerscheinungen notwendig ist, so präzise wie möglich zu gestalten, ergänzen sich die psychischen Elemente, sodass bestimmtes Element durch die bestimmten Linien, Farben und die Form definiert wird. Ein bildender Künstler besitzt die Gabe (so wie alle anderen Menschen auch), mit Hilfe des Auges nicht in der Natur verloren zu gehen, sondern diese durch Anwendung der Systeme der Linie, Farbe und des Volumens zu sehen.
Übersicht der Bausteine des Kunstschaffens:
Regler der Gestaltung
Außer hier erwähnten psychischen (geistigen) Kunstmitteln, werden noch drei wichtigen Elemente, die als Regler der Gestaltung dienen, eingesetzt: Symmetrie, Proportion und Rhythmus.
Sie steuern das Kunstgefühl in Momenten der geistigen und materiellen Entstehung des Kunstwerks. Durch deren Anwendung formt sich das Kunstwerk aus einem Getümmel der Gefühle und aus dem Haufen des Materials und kristallisiert sich in ein Kunstsystem, dass die Betrachtung des Werks zugänglicher macht, bzw. die bildnerischen Elemente optisch in das Gleichgewicht stellt.